In A. Eschbachs Science-Fiction-Romanen lassen sich zwei Tendenzen erkennen: die einen, wie Freiheitsgeld, befassen sich vorwiegend mit gesellschaftsbewegenden Themen, die anderen, Eines Menschen Flügel etwa, entsprechen eher der klassischen Science-Fiction, die neue Welten schafft. Doch beiden Tendenzen ist ein Grundmuster gemeinsam, das ihre Kennzeichnung als Gedankenexperiment nahelegt, und zwar in der den meisten Erzählungen zugrunde liegenden Fragestellung: was wäre, wenn? Was wäre z. B., wenn Menschen sich auf einem anderen Planeten niederließen, um einen Neubeginn zu wagen, der die entscheidenden Fallen der technisch-naturwissenschaftlich geprägten Welt umgehen würde? Stets wird einer oder mehreren Fragen grundlegend und methodisch nachgegangen, wobei zugleich alle Störfaktoren, Zufälle und Emotionen, die doch untrennbar zum Leben der Menschen gehören, wieder mit aufgenommen werden. Diese Konstruktionen erzielen keine positiven und Konsens erheischenden Antworten, sondern münden in Situationen, die ein kritisches Hinterfragen moderner Techniken ermöglichen. Wir vertreten die These, dass Eschbachs auf den ersten Blick möglicherweise harmlos wirkende Erzählungen Spielräume eröffnen, die Denken und Empfinden verbindend die Möglichkeit bieten, kollektiv die Herrschaft über eine ausufernde Technik wiederzugewinnen.

Two main trends can be distinguished in the novels of A. Eschbach. Some, such as Freiheitsgeld, deal primarily with a current problem, while others, such as Eines Menschen Flügel, are more in line with the classic science fiction trend of creating new worlds. But to one degree or another, all of them correspond to an approach that one is tempted to describe as a thought experiment. Their more or less apparent pattern corresponds to the question: what would happen, if? For example, if humans settled on another planet to start history from scratch, avoiding in particular certain traps of science and technology. One can read these novels as explorations of one or several themes, aiming at a certain rigor, but also reintegrating the disturbances, i.e. the chances and the affects inseparable from human life. These constructions do not lead to consensual positive answers, but to situations that raise questions, and encourage a critical look at increasingly invasive techniques. Our thesis will be that under the exterior of an easy literature, Eschbach’s science fiction opens a space of reflection and emotions essential to a collective mastery of technosciences.